Stadtspaziergang: Vom Hauptbahnhof zu den Hackeschen Höfen

Schnell ist man mit der S-Bahn am Hauptbahnhof. Ein Rundgang lohnt sich auf alle Fälle, denn es gibt eine Reihe schöner Lädchen, ohne dass man in eine riesige Mall oder ein Einkaufszentrum muss. Auch für allerlei Kulinarisches ist gesorgt. Für uns geht es über den Bahnhofsvorplatz, vorbei am bekannten PETER PANE – Restaurant zum Hamburger Bahnhof.

Die Karten Online gekauft gestattet uns sofortigen Eintritt, nicht ohne ein Foto vor dem riesigen LOVE – Schriftzug geschossen zu haben – unser erster Besuch in einem Museum seit dem Corona-Lockdown, den wir daher besonders genießen. Es ist die Ausstellung von Katharina Grosse „It Wasn’t Us“, die uns anzieht. Über diese farbenfrohe Ausstellung lesen wir: „Es verflüssigen sich Grenzen zwischen Gegenständen und gebautem Raum, zwischen horizontaler und vertikaler Ausrichtung.“

Und so ist es tatsächlich. Wir werden Teil einer Farblandschaft, die vom Innenraum des Museums hinaus auf die Straße fließt. Hier mischt sich die Kunst mit zahlreichen realen Welten: Straßen, Treppen, Zugängen zu anderen Ausstellungen des Museums, mit einer kleinen parkähnlichen Anlage mit Bänken und Birken, auch Baulärm von der gegenüberliegenden Baustelle für Luxus-Privatwohnungen usw.

Gegenüber des Museums lassen wir uns in der „Osteria“ verführen von einer wirklich sensationelle Pizza in Größe und Geschmack und im Anschluss natürlich – Tiramisu und Cappuccino. Berlin hat uns nun endgültig wieder nach der langen Corona-Pause, sodass der Heimweg ein großer schöner Umweg wird.

Es ist diese Ambivalenz, die uns an Berlin fasziniert, die uns die Stadt weiter erforschen lässt. Auf unserem Spaziergang zum Hackeschen Markt begegnet uns immer wieder die Brüchigkeit der Stadt – Baustellen neben herrlichen Baudenkmälern, herumstehende Gebots- und Verbotsschilder neben politischen Statements, kleine Hotels in Nebenstraßen neben Werbung, geschichtliche Traditionen weichen großen neue Bauprojekten.

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So entsteht an der Museumsinsel ein Luxus-Wohnquartier, in dem auch ein neues Google-Innovationszentrum entstehen soll. Im Simon-Palais, das Anfang des 20. Jahrhunderts eine Krankenstation für mittellose Frauen und Mädchen war, entstehen Luxuswohnungen und Cafés. Warum hier auf die Geschichte verwiesen wird, wenn nun Gegenteiliges entsteht, eine Tradition gar nicht weiter geführt wird, erschließt sich uns nicht.


Am Hackeschen Markt finden wir die für diese Gegend typische Atmosphäre vor, wenn auch verhaltener und ohne das Sprachen-Wirrwarr – für uns angenehmer, für die Stadt ein großer Verlust.

Gefüllt mit Stadtbildern fahren wir nach Hause.

Mitgenommen ins Leben

  • Neugier auf Berlin
  • Ein wunderbares Kunsterlebnis
  • Lust auf weitere Entdeckungen

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